Wie müssen Bildung und ein Bildungssetting gestaltet sein, damit Lernen nachhaltig ist? Welche Aspekte gehören dazu?
Mit diesen Fragen möchten wir uns in den nächsten Monaten intensiv auseinandersetzen. Zu Beginn ist es wichtig, zu definieren, was denn überhaupt der Begriff „Nachhaltigkeit“ im Zusammenhang mit Bildung und Lernen meint und was unserer Meinung nach alles dazu gehört. Eines vorweg: es ist komplex und vielschichtig.
Das Buzzwort „Nachhaltigkeit“ begegnet uns heutzutage überall und irgendwie meint es alles oder nichts – je nach Intension, Blickwinkel, Kontext. Hier kommt unser Versuch der Einordnung.
Fest steht, es gibt keine allgemein gültige Definition des Begriffes Nachhaltigkeit und die Definitionsversuche variieren je Fachrichtung. Im Kern beinhalten sie jedoch alle, dass Nachhaltigkeit eine Entwicklung beschreibt, die sowohl auf die Gegenwart als auch die Zukunft ausgerichtet ist. Es geht darum, ökonomische und ökologische Ressourcen zu schützen, materielle und immaterielle Güter dauerhaft zu erhalten sowie das Bezugsobjekt kurz- und langfristig sicher zu stellen.
Ein guter Ausgangspunkt für Nachhaltigkeit beim Lernen ist für uns das Framework für Nachhaltiges Lernen des Center for Learning in Practice des Carey Institute for Global Good. Das Framework entstand auf Basis der Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen, das insgesamt 17 Ziele für Nachhaltige Entwicklung aufzählt und darauf abzielt, weltweit Armut und Ungleichheit zu beseitigen, die Umwelt zu schützen und die Wirtschaft aller Länder zu fördern sowie die Basis für Frieden und gute Regierungsführung zu schaffen. Das Framework für Nachhaltiges Lernen konzentriert sich dabei auf Punkt 4 der Sustainable Developement Goals: „Quality Education“.
Das Framework beschreibt fünf Aspekte für Lernökosysteme, die alle untereinander eng verwoben sind: Purposeful Pedagogy, Systems Thinking, Looped Learning, Democratic Engagement und Digital Geographies. Doch was bedeuten diese Aspekte übersetzt für eure Bildungspraxis? Unsere Empfehlung ist, sich an folgenden wesentlichen Fragen zu orientieren:
Nachhaltigkeit beim Lernen, meint also nicht nur ökologische und ökonomische Gesichtspunkte im Blick zu behalten, sondern auch den Lernprozess selbst, die Qualität der Lernmaterialien und den Lernerfolg kurz- und langfristig zu gewährleisten. Damit dies gelingen kann, gehören folgende Bereiche für uns dazu:
Wir möchten uns also darauf fokussieren, was wir als Bildner:innen selbst für mehr Nachhaltigkeit beim Lernen tun können. Worauf können wir achten, damit folgende Adjektive unsere Arbeit und Inhalte beschreiben: zukunftsorientiert, dauerhaft, sinnstiftend, ökologisch, ökonomisch, ressourcenschonend, ganzheitlich, gemeinschaftlich, sozial gerecht, verantwortungsbewusst. Den genannten Bereichen möchten wir uns in diesem Jahr widmen, Ideen sammeln, Konzepte finden und die Erkenntnisse in unsere praktische Arbeit einfließen und euch daran teilhaben lassen.
Gerne möchten wir mit euch in den Austausch gehen und eure Sicht kennenlernen. Welche Ideen habt ihr dazu? Was versteht ihr unter nachhaltigem Lernen? Was haben wir vergessen? Und was geht gar nicht? Also los Schwarmintelligenz! Schreibt uns gerne: Kontakt
Kreatives Denken zum Wochenstart: Jördis Dörner schreibt in unserem Projekt Learning Architects aller zwei Wochen an alle Lerngestalter:innen. Der Newsletter möchte inspirieren, anregen und Menschen ins Handeln bringen.