Unser Gehirn braucht Zeit, um in Ruhe neue Informationen zu verarbeiten und Wissen zu festigen. Damit dies gelingt, ist es wichtig, Pausen einzulegen. Ideal sind dabei Tätigkeiten, die keinen Bezug zur vorherigen Arbeit haben. Dies kann beispielsweise schon ein einfacher Spaziergang sein, noch effektiver sind oft ganz bewusste und aktive Entspannungs- oder Achtsamkeitsübungen. Wir ergründen, wie unser Gehirn eigentlich lernt und wie wir es dabei unterstützen können.
Aus neurobiologischer Sicht bedeutet Lernen, dass sich Neuronale Netze verändern. Beim Lernen werden Neuronenverbände im Gehirn zu komplexen Netzwerken und Systemen miteinander verknüpft. Die Menge an synaptischen Verbindungen lässt somit Rückschlüsse auf erfolgreiches Lernen ziehen.
Das Limbische System ist das zentrale Bewertungssystem unseres Gehirns. Es funktioniert wie ein großer Filter, der neue Informationen sortiert und bewertet. Sobald etwas als angenehm oder wichtig eingestuft wird, also eine positive Emotion auslöst, lernt unser Gehirn daraus und speichert die Information ab. Es findet ein Lernprozess in Form neuer Neuronenpopulationen, also neuer Verknüpfungen statt. Andere Reize, die negativ konnotiert sind, fliegen jedoch durch den Filter hindurch und bleiben im Kopf nicht haften.
Die Hirnchemie braucht jedoch Zeit, um ungestört durch neue, möglicherweise ähnliche Informationen, am Stoff arbeiten zu können. Diesen Vorgang nennt man Konsolidierung (Festigung).
Lernen muss Spaß machen! Damit Menschen sich frei entfalten und ihr volles Potenzial ausschöpfen können, braucht es eine entspannte, respektvolle und achtsame Atmosphäre ohne Zeitdruck und Stress.
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Kreatives Denken zum Wochenstart: Jördis Dörner schreibt in unserem Projekt Learning Architects aller zwei Wochen an alle Lerngestalter:innen. Der Newsletter möchte inspirieren, anregen und Menschen ins Handeln bringen.