In diesem Blogbeitrag möchten wir euch einige Methoden zeigen, mit denen ihr reflektieren könnt, wo ihr steht und was ihr bereits erreicht habt. Zudem geben wir euch Tipps, wie ihr Achtsamkeit lernen und Stress reduzieren könnt.
Ständige Erreichbarkeit, ellenlange To-Do-Listen, fünf WhatsApp-Gruppen, Push-Nachrichten, piepsende Spülmaschinen und sechs Projekte gleichzeitig? In unserem Beitrag „Digital Detox – weniger ist mehr“ findet ihr bereits Tipps, wie ihr digital entschleunigen könnt. Wie aber könnt ihr euch selbst entschleunigen, Stress und Druck abbauen? Eine Möglichkeit, mehr auf sich und die eigenen Bedürfnisse zu hören ist, bewusst Achtsamkeit zu trainieren. Auch im Bildungskontext kann Achtsamkeit Lernprozesse günstig beeinflussen. So zeigen Studien, das achtsamkeitsbasierte Interventionen die physische und psychische Gesundheit, die mentale Leistungsfähigkeit sowie die Selbst- und Sozialkompetenz stärken.
Atemübungen sind eine niederschwellige und effektive Möglichkeit, um Stress abzubauen, zur Ruhe zu kommen und sich zu entspannen. Sie können einfach zwischendurch allein oder in der Gruppe gemacht werden. Es braucht dafür nichts außer ein paar Minuten Zeit. Die Übungen können auch in einer Videokonferenz durchgeführt werden.
Über die Atmung wird der Körper mit Sauerstoff versorgt und gleichzeitig wird Kohlendioxid ausgeatmet. Je nachdem wie wir atmen, hat das Auswirkungen auf unser Wohlbefinden und umgekehrt. Stress verursacht eine flache und schnelle Atmung. Durch Ruhe und Entspannung vertieft sich die Atmung und wird langsamer. Wenn wir uns umgekehrt auf eine tiefe und ruhige Atmung konzentrieren, wirkt das beruhigend und fördert die Gesundheit.
Übung a): Die Bauchatmung
Im Gegensatz zur flachen Brustatmung gibt es die tiefe Bauchatmung. Diese kann bewusst eingeübt werden. Wiederhole diese Schritte fünf Mal:
Übung b): 4-6-8-Methode
Wiederholt auch diese Übung fünf Mal:
Die Methode “Warmer Rücken” eignet sich für einen wertschätzenden Ausklang am Ende einer gemeinsam verbrachten Zeit.
Alle Lernenden bekommen einen großen Zettel auf den Rücken geklebt. Dieser sollte aus stärkerem Papier sein, damit nichts auf die Kleidung durchdrückt. Nun fordert ihr als Lernbegleitung alle dazu auf, den anderen ein liebevolles Feedback zu geben, eine freundliche oder bestärkende Nachricht zu hinterlassen oder etwas Positives mit auf den Weg zu geben. Auch ihr selbst beteiligt euch aktiv an dieser Methode. Während sich die Gruppe durch den Raum bewegt, könnt ihr auch Musik abspielen.
Am Ende helfen sich alle gegenseitig, die beschriebenen Zettel vom Rücken zu nehmen und ohne sie anzuschauen zusammenzufalten. Die Botschaften dürfen erst gelesen werden, wenn jede:r für sich ist. Sie sind eine Erinnerung an die gemeinsame Erfahrung.
Tipp: Auf der Seite des Instituts für achtsame Kommunikation findet ihr weitere Entspannungstechniken für mehr Achtsamkeit.
Retrospektive Methoden sind sehr gut dazu geeignet, sich bewusst zu fokussieren und eigene Ressourcen und Ziele sinnvoll abzustecken.
Wir möchten euch eine unserer Lieblingsmethoden vorstellen: „Mad, Sad, Glad, Action“. Diese eignet sich gut als Abschluss einer Lektion oder eines Projektschrittes. Sie fungiert als eine Zwischenbilanz und konzentriert sich speziell auf die emotionale Reise aller Beteiligten.
Hierbei werden die Lernenden dazu aufgefordert in der Rubrik „Mad“ die Punkte einzutragen, die sie an der zurückliegende Projektarbeit verärgert haben, beziehungsweise die Punkte, die sie als negativ empfanden. Unter der Rubrik „Sad“ sollen sie Dinge notieren, die sie traurig finden. Die letzte Rubrik „Glad“ enthält die Aspekte, die die Lernenden positiv bewerten. Bei diesen ersten drei Rubriken erfolgt der Zugang über eine emotionale Ebene. Dadurch setzen sich die Lernenden zunächst auf der Gefühlsebene mit den Inhalten auseinander und achten bewusst auf ihre Emotionen. Dabei ist es wichtig, darauf hinzuweisen, dass es keine richtigen oder falschen Antworten gibt.
Die kognitive Bewertung sowie eine gezielte Lösungsfindung erfolgen über die letzte Rubrik „Action“. Hier werden nächsten Schritte definiert. Die Methode fördert das Engagement und schafft eine positive und achtsame Atmosphäre.
Es mag im ersten Moment absurd klingen, dass wir euch Apps zum Entschleunigen empfehlen, aber für Meditation, Yoga oder Autogenes Training eignen sich tatsächlich auch einige digitale Anwendungen. Die App „Calm – Meditation und Schlaf“ für Android oder IOS bietet bereits in der Grundversion diverse Übungen zum Meditieren, Entspannen und Einschlafen.
Auch Meditationen auf YouTube können bei Entspannen helfen. Empfehlen können wir zum Beispiel diese geführte Meditation.
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Kreatives Denken zum Wochenstart: Jördis Dörner schreibt in unserem Projekt Learning Architects aller zwei Wochen an alle Lerngestalter:innen. Der Newsletter möchte inspirieren, anregen und Menschen ins Handeln bringen.