Wir freuen uns sehr, über einen gelungenen Start unserer Seminar-Reihe in der wir Best Practice Ansätze aus der Praxis vorstellen, die das Lernen und Lehren mit digitalen Tools in den Fokus nehmen. Dazu laden wir uns uns Expert:innen ein, um gemeinsam das Thema zu erkunden und darüber ins Gespräch zu kommen.
Unser erster Gast war am 1. Oktober die Medienpädagogin Kristin Narr, die uns Einblicke, Tipps und Tricks zur Durchführung und Organisation von offline wie online Barcamps gegeben hat. Hier stellen wir die wichtigsten Key Learnings zum Nachlesen, Mitnehmen, Weiterdenken bereit.
Jugendliche dazu zu bewegen, bei der Organisation zu partizipieren, kann mitunter keine leichte Aufgabe sein. Wichtig ist es, den jungen Menschen die Chancen zu verdeutlichen, die dieses offene Format gerade in der Organisation bietet. Hier können sie aktiv mitbestimmen, über welche Kanäle selbst gewählte Teilnehmer:innen und Expert:innen angesprochen werden sollen und vor allem, welche Themen in den Sessions verhandelt werden können. So können sie die Themen vorschlagen, die sie selbst interessieren und damit quasi ihre eigenen Nischen bedienen.
Die große Sorge, die Veranstalter:innen von Barcamps umtreibt, ist die Frage, wie man damit umgeht, wenn keiner aus der Gruppe eine Session anbietet? Diese Angst ist vor allem bei online Sessions umso präsenter, da hier die Hemmschwelle für die Teilnehmer:innen, sich zu Wort zu melden, größer ist als bei einer Präsenzveranstaltung.
Wichtig ist es hier, sich Zeit zu nehmen und ruhig zu bleiben. Alle Teilnehmenden müssen sich erst Kennenlernen, Abtasten und miteinander ins Gespräch kommen. Auch eine persönliche Ansprache und eine direkte Aufforderung Einzelner kann junge Menschen aus der Reserve locken. Der Austausch sollte immer auf Augenhöhe stattfinden und es ist wichtig, den Teilnehmer:innen zu verdeutlichen, dass wirklich jeder und jede eine Session, ein Thema, eine Fragestellung für eine Session anbieten oder stellen kann. Es geht nicht darum, dass eine Masse an Interessierten gefunden wird, es genügt, wenn zwei, drei weitere Personen an einem Thema interessiert sind.
Gute Erfahrungen bestehen mit dem Einsatz von so genannten „Jockern“. Das sind erwachsene Expert:innen auf bestimmten Gebieten (also beispielsweise Game-Designer:innen, Datenschutexpert:innen etc.), die sich im Hintergrund halten, aber von den Jugendlichen „gezogen“ werden können. Eine weitere Möglichkeit ist es, im Vorfeld des eigentlichen Barcamps einen vorbereitenden Workshop mit den jungen Menschen durchzuführen. In bestimmten Fällen kann auch die Sessionplanung bereits in der Organisationsphase stattfinden und somit die akute Situation in der Durchführungsphase vermieden werden.
Die Dokumentation der Sessions ist ein wichtiges Instrument, um Informationen zu archivieren. Wir erhalten einen Wissenspool, aus dem alle Teilnehmer:innen jederzeit schöpfen können. Diese Vorteile sollten durch die Veranstalter:innen den jungen Menschen verdeutlicht werden. Zudem kann die Dokumentation durch kollaborative Tools auf mehrere Schultern verteilt werden. So kann gemeinsam beispielsweise in einem Etherpad die Session festgehalten und der Workload durch Gruppenarbeit minimiert werden.
Hier findet ihr die Aufzeichnung des vollständigen Seminars zur Nachschauen:
Die wichtigsten Links haben wir für euch in einer Liste zusammengefasst:
Die Veranstaltungsreihe wird gefördert von der Sächsischen Landesmedienanstalt.
Kreatives Denken zum Wochenstart: Jördis Dörner schreibt in unserem Projekt Learning Architects aller zwei Wochen an alle Lerngestalter:innen. Der Newsletter möchte inspirieren, anregen und Menschen ins Handeln bringen.